On 03/19/2015 09:59 PM, Peter Wendorff wrote:
da du mich hier sogar direkt ansprichst... In meiner Bachelorarbeit hab ich mir dazu ja auch schon Gedanken gemacht. Das Problem beim Bürgersteig-Mapping ist das Dilemma zwischen einfachem Mappen und einfachem Routing. Beides geht kaum.
Was ich damals noch nicht vollständig betrachtet habe, war die Variante, Bürgersteige als lanes zu taggen, unter anderem, weil Lanes-Tagging damals noch recht neu waren.
Ich bin letztlich für mich zu dem Schluss gekommen, dass für das Routing ideal getrennt gemappte footway-ways wären.
Um den Straßenseitenwechsel für den Router möglich zu machen gibt es mehrere Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Per Relation, das ist aber gruselig zu warten und kaum sichtbar und fällt dadurch für mich raus.
ACK ... deshalb meine naive Vermutung dass ein "highway=footway; sidewalk=yes" eine Relation mit einem parallel verlaufenden highway=... implizieren könnte. Ist dann zwar eher Wartbar aber noch komplizierter auszuwerten ... Was ich heute mal ausprobieren werde ist wie aktuelle Renderer damit umgehen, wenn sidewalk=yes dazu führt dass ein Fußweg nicht mehr separat gerendert wird dann würde das zumindest in den Standard Tiles weniger unübersichtlich. Dort ist ja nicht zu erkennen ob der Fußweg neben der Straße nur durch einen Bordstein oder durch andere Maßnahmen getrennt ist ... Würde aber wiederum zu seltsamen Render-Ergebnissen führen wenn der Bürgersteig nur zeitweise von der Straße wegschwenkt, dort würde dann nur das verschwenkte Stück gerendert und hätte dann erstmal an den Enden keine Verbindung zur Fahrbahn sondern nur zum nicht sichtbaren straßenbegleitenden Bürgersteig ... Das Wiki geht ein bischen auf die Problematik ein, kommt aber auch zu keiner wirklichen Lösung: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Sidewalks#How_to_map
Möglichkeit 2: alle möglichen Übergänge explizit eintragen - das sind ja aber theoretisch unendlich viele, also fällt das auch weg.
ACK ... zumindest solange wir Straße und Bürgersteig nicht als Fläche erfassen ;)
Möglichkeit 3: "sinnvoll zu routende" Überwege explizit eintragen. Das sind für mich
[...]
Nach dieser Heuristik fällt genau ein Fall weg, bei dem Routing nicht optimal funktioniert: Wenn jemand von auf der linken Straßenseite startend auf der gleichen Straße an einer anderen Stelle die Gegenseite erreichen will, führt das beim Router zu einem "unnötigen" Umweg. Wer dann einen Router braucht, ist aber IMHO selbst Schuld und soll weiter laufen ;)
Für tatsächliches Routing wäre das tatsächlich ein Fall in dem statt dessen direkt ein Merkbefreiungsformular angezeigt werden sollte. Für automatische Entfernungsauswertungen zB. könnte ich mir aber zumindest theoretisch auch Fälle vorstellen wo die dadurch entstehenden künstlichen Verlängerungen Auswertungen verfälscht werden. Aber wie gesagt: sehr theoretisch
Trotzdem ist natürlich die Voraussetzungen, dass alle Wege sauber verbunden sind, insbesondere auch Bürgersteige mit den angrenzenden Straßen, wenn sie enden etc.
Mir graust halt vor der Menge an zusätzlichen Wegen und dem dadurch entstehenden "visuellem Chaos" im Editor. Solange es nur, wie in meinem ursprünglichen Beispiel, um einen Bürgersteig rund um eine residential Pazelle geht (die klassische Wohngebiets-Situation) bekommt man das wohl noch sauber hin: ein footway-Ring rund um den Block, an Kreuzungen und Einmündungen explizite Kreuzungswege dazu, fertig. "Lustiger" wird es wenn auch noch Radstreifen dazukommen. Deshalb kann ich mich mit lanes und sidewalk=... direkt an der Straße selbt eher anfreunden. Horror wird es bei mir vor der Haustür (Bielefeld Stapenhorststraße ca. von der Weststraße bis zum Bürgerpark) * Straße mit zwei Lanes * Radstreifen im Prinzip auf der Fahrbahn * an Bushaltestellen aber auf den Bürgersteig verschwenkt ("Was kann da schon schiefgehn? [tm]" ... wenn kein Bus da ist kann man auch auf der Fahrbahn bleiben, wenn da aber ein Bus steht ist zwischen Bus und Bürgersteig durchradeln so ziemlich das dümmste was man machen kann) * ab und zu Verkehrsinseln als Querungshilfe * an einer Stelle schwenkt der Bürgersteig deutlich von der Straße weg um einen größeren Baum zu umrunden ... * teilweise gibt es Parkplätze auf den breiten Abschnitten des Bürgersteigs, bis hin zu aufgemalten Boxen für nur einen einzigen PKW * teilweise auch "richtige" Parkstreifen zwischen Fahrbahn und Bürgersteig/Bordsteinkante Wenn man dann noch Bordstein-Absenkungen, Tactile Paving (gibt es auf diesem Abschnitt leider, oder in diesem Zusammenhang "zum Glück" noch nicht), dann wird das eine sehr feinteilige Stückelei ... an die ich mich jetzt schon seit Jahren nicht richtig rantraue ... -- hartmut