Fahrradrouting 2.0: use_sidepath
Hallo zusammen, da ein Mappertreffen noch immer nicht abzusehen ist, setze ich mein Anliegen mal hier ab. Mehr zufällig habe ich erst heute vom Tag use_sidepath <http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath> gehört. Gerade in unserer Region finden sich wirklich viele explizit (blau) beschilderte Radwege. Viele, nicht alle, sind als separate highways neben der Straße erfasst. Immer dann, wenn sie separat erfasst worden sind, sollte man die eigentliche Straße mit bicycle=use_sidepath taggen. Nur so werden Navigationssysteme Fahrradfahrer von der Straße und auf den Radweg holen. Mir ist dieser Tag noch niemals live untergekommen. Wäre das nicht ein schönes Projekt für unsere Region? Vielleicht werten die ersten Navigationsapps diesen Tag schon bald aus Meine Anfrage an Mapfactor <http://forum.mapfactor.com/discussion/5884/cycling-mode-osm-tag-use_sidepat h> ist schon raus. Ich nutze kein OSMand; wird er etwa dort schon genutzt? Viele Grüße aus Detmold, chattiewoman aka Natalie
Hi, On Sun, Jul 20, 2014 at 04:51:02PM +0200, chattiewoman wrote:
Hallo zusammen,
da ein Mappertreffen noch immer nicht abzusehen ist, setze ich mein Anliegen mal hier ab.
Mehr zufällig habe ich erst heute vom Tag use_sidepath <http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath> gehört.
Gerade in unserer Region finden sich wirklich viele explizit (blau) beschilderte Radwege. Viele, nicht alle, sind als separate highways neben der Straße erfasst.
Hmmm - In GT/RhWd kann ich nur sagen das die Zahl stark rückläufig ist. Ich kann nur spekulieren warum das so ist. Vermutlich kann man die nicht mehr als benutzungspflichtig ausweisen weil eben eine Kontrolle des Zustandes und Breite nicht erfolgt ist. Anstatt sich als Kommune in eine mögliche Haftung zu bringen werden lieber die Schilder abmontiert. Aber ja - Da wo sie sind fänd ich es auch spannend das zu erfassen. Hab auch Spontan 2 längere Strecken wo ich das mal gerade gemacht habe.
Immer dann, wenn sie separat erfasst worden sind, sollte man die eigentliche Straße mit bicycle=use_sidepath taggen. Nur so werden Navigationssysteme Fahrradfahrer von der Straße und auf den Radweg holen.
<http://forum.mapfactor.com/discussion/5884/cycling-mode-osm-tag-use_sidepath> ist schon raus. Ich nutze kein OSMand; wird er etwa dort schon genutzt?
Ich benutze Mapfactor Navigator und habe auch mal mit OSMAnd rumgespielt wobei ich den von der usability gruselig finde. Aber den nutze ich wegen der Integration mit den Notes. Flo -- Florian Lohoff f@zz.de
* Florian Lohoff <f@zz.de> [140721 12:02]: hi,
Hi,
On Sun, Jul 20, 2014 at 04:51:02PM +0200, chattiewoman wrote:
Hallo zusammen,
da ein Mappertreffen noch immer nicht abzusehen ist, setze ich mein Anliegen mal hier ab.
Mehr zufällig habe ich erst heute vom Tag use_sidepath <http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath> gehört.
Gerade in unserer Region finden sich wirklich viele explizit (blau) beschilderte Radwege. Viele, nicht alle, sind als separate highways neben der Straße erfasst.
Hmmm - In GT/RhWd kann ich nur sagen das die Zahl stark rückläufig ist. Ich kann nur spekulieren warum das so ist. Vermutlich kann man die nicht mehr als benutzungspflichtig ausweisen weil eben eine Kontrolle des Zustandes und Breite nicht erfolgt ist. Anstatt sich als Kommune in eine mögliche Haftung zu bringen werden lieber die Schilder abmontiert.
Falsch, die STVO hat sich geändert, verpflichtende Radwege bedürfen einer besonderen Begründung. Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse: Statistik: 70 % der Unfälle zwischen PKW und Fahrrad passieren auf den Radwegen! Gefühlte Sicherheit und objektive Sicherheit liegen weit auseinander. Aktuelle Werte Stadt Gütersloh 2011 bis 2013 werden gerade von uns ausgewertet. Wir kennen nun die gefährlichsten Radwege in Gütersloh, z.B. Kahlerstr. Uns würde es sehr helfen, wenn wir eine vergleichbare Karte wie die Polizei hätten, in der die Unfallorte eingetragen sind. Wir haben 793 Unfälle 2011-2013 allein im Stadtgebiet von Gütersloh. Unsere Analysen stehen kurz vor der Veröffentlichung, mehr dazu bald in unserem Wiki wiki.fee-owl.de/VerkehrsWende
Aber ja - Da wo sie sind fänd ich es auch spannend das zu erfassen.
Hab auch Spontan 2 längere Strecken wo ich das mal gerade gemacht habe.
Immer dann, wenn sie separat erfasst worden sind, sollte man die eigentliche Straße mit bicycle=use_sidepath taggen. Nur so werden Navigationssysteme Fahrradfahrer von der Straße und auf den Radweg holen.
<http://forum.mapfactor.com/discussion/5884/cycling-mode-osm-tag-use_sidepath> ist schon raus. Ich nutze kein OSMand; wird er etwa dort schon genutzt?
Ich benutze Mapfactor Navigator und habe auch mal mit OSMAnd rumgespielt wobei ich den von der usability gruselig finde. Aber den nutze ich wegen der Integration mit den Notes.
Flo -- Florian Lohoff f@zz.de
Viele Grüße/Regards -- Kurt Gramlich Schule? Software? Skolelinux! :-) kurt.gramlich@lugrav.de listen to the war and peace report GnuPG Key ID E263 FCD4 http://www.democracynow.org/
On Tue, Jul 22, 2014 at 06:56:26PM +0200, Kurt Gramlich wrote:
Falsch, die STVO hat sich geändert, verpflichtende Radwege bedürfen einer besonderen Begründung. Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse:
Statistik: 70 % der Unfälle zwischen PKW und Fahrrad passieren auf den Radwegen!
Gefühlte Sicherheit und objektive Sicherheit liegen weit auseinander.
Aber ist das nicht völlig unabhängig von der verpflichtenden Nutzung? Wenn ein Radweg da ist fährt da brave Bürger darauf, egal ob da ein blaues Schild steht oder nicht. Wenn also die devise ist "Der Radweg ist gefährlicher als die Fahrbahn" dann muss die Konsequenz heissen "Rückbau der Radwege" Ausserdem ist ja obengenannte Statistik wenig Aussagefähig. Wenn 70% der Streckenkilometer der Fahrräder auf Radwegen erfolgt ist es nur normal wenn auch 70% der Unfälle dort passieren wenn die Unfallwahrscheinlichkeit gleich verteilt ist. Um da oben also Aussagekraft reinzubekommen muss man erstmal erfassen wieviele Kilometer denn auf Radwegen im Vergleich zur Straße zurückgelegt werden - Und selbst dann hinkt der Vergleich denn es wird kaum eine gleichverteilung des Risikopotentials zwischen Straßen mit und ohne Radweg geben. Flo -- Florian Lohoff f@zz.de
* Florian Lohoff <f@zz.de> [140722 19:44]:
On Tue, Jul 22, 2014 at 06:56:26PM +0200, Kurt Gramlich wrote:
Falsch, die STVO hat sich geändert, verpflichtende Radwege bedürfen einer besonderen Begründung. Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse:
Statistik: 70 % der Unfälle zwischen PKW und Fahrrad passieren auf den Radwegen!
Gefühlte Sicherheit und objektive Sicherheit liegen weit auseinander.
Aber ist das nicht völlig unabhängig von der verpflichtenden Nutzung? Wenn ein Radweg da ist fährt da brave Bürger darauf, egal ob da ein blaues Schild steht oder nicht.
Wenn also die devise ist "Der Radweg ist gefährlicher als die Fahrbahn" dann muss die Konsequenz heissen "Rückbau der Radwege"
Ja, und Radfahrer auf die Fahrbahn, deshalb wurde die Verpflichtung aufgehoben. Dann Tempo 30 in der Stadt. Und, die Zahl der Radfahrer, die gleichzeitig fahren, vermindert die Unfallzahl sehr, da sie wahrgenommen werden.
Ausserdem ist ja obengenannte Statistik wenig Aussagefähig.
Wenn 70% der Streckenkilometer der Fahrräder auf Radwegen erfolgt ist es nur normal wenn auch 70% der Unfälle dort passieren wenn die Unfallwahrscheinlichkeit gleich verteilt ist.
Sie ist nicht gleich: Die Zahl der unübersichtlichen Kreuzungspunkte der Radwege ist entscheidend, weil die Radfahrer vom Auto nicht gesehen werden. Vorstellung: Man müsste mit dem Auto links ein Auto überholen, um vor diesem dann rechts abzubiegen. Man würde hintendran bleiben.
Um da oben also Aussagekraft reinzubekommen muss man erstmal erfassen wieviele Kilometer denn auf Radwegen im Vergleich zur Straße zurückgelegt werden - Und selbst dann hinkt der Vergleich denn es wird kaum eine gleichverteilung des Risikopotentials zwischen Straßen mit und ohne Radweg geben.
Ich würde mich freuen, wenn du unsere Analyse kritisch begleitest, Einladung zum nächsten Treffen "2. verkehrspolitische Radtour" schicke ich Dir privat. Wenn noch jemand Interesse an den Daten hat, vielleicht uns bei der Openstreetmap Karte für die Unfälle helfen möchte, melde er/sie sich bei mir! Viele Grüße/Regards -- Kurt Gramlich Schule? Software? Skolelinux! :-) kurt.gramlich@lugrav.de listen to the war and peace report GnuPG Key ID E263 FCD4 http://www.democracynow.org/
Am 22.07.2014 um 18:56 schrieb Kurt Gramlich:
* Florian Lohoff <f@zz.de> [140721 12:02]:
On Sun, Jul 20, 2014 at 04:51:02PM +0200, chattiewoman wrote:
Hallo zusammen,
da ein Mappertreffen noch immer nicht abzusehen ist, setze ich mein Anliegen mal hier ab.
Mehr zufällig habe ich erst heute vom Tag use_sidepath <http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath> gehört.
Gerade in unserer Region finden sich wirklich viele explizit (blau) beschilderte Radwege. Viele, nicht alle, sind als separate highways neben der Straße erfasst.
Hmmm - In GT/RhWd kann ich nur sagen das die Zahl stark rückläufig ist. Ich kann nur spekulieren warum das so ist. Vermutlich kann man die nicht mehr als benutzungspflichtig ausweisen weil eben eine Kontrolle des Zustandes und Breite nicht erfolgt ist. Anstatt sich als Kommune in eine mögliche Haftung zu bringen werden lieber die Schilder abmontiert.
Falsch, die STVO hat sich geändert, verpflichtende Radwege bedürfen einer besonderen Begründung. Ergebnis wissenschaftlicher Erkenntnisse:
So schaut's aus. Aber zumindest hier in Paderborn ist der Rückbau der Benutzungspflichten für Radwege immer noch viel zu schleppend.
Immer dann, wenn sie separat erfasst worden sind, sollte man die eigentliche Straße mit bicycle=use_sidepath taggen. Nur so werden Navigationssysteme Fahrradfahrer von der Straße und auf den Radweg holen.
oder aber auch einen Router bauen, der auf Wunsch, Straßen mit benutzungspflichtigen Radwegen _meidet_, weil man gerne sicher _und_ legal unterwegs ist ;-) Das Tagging mit use_sidepath kann IMHO den rechtlichen Wirrwarr um die Benutzungspflicht (also straßenbegleitend oder nicht, Zustand des Weges, zumutbar, zielführend, etc.) für den Einzelfall nicht abdecken, und führt so zu ggf. unsicherem Routing für Radverkehr. Peter
Hallo Chattiewoman
Mehr zufällig habe ich erst heute vom Tag use_sidepath <http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:bicycle%3Duse_sidepath> gehört.
Gerade in unserer Region finden sich wirklich viele explizit (blau) beschilderte Radwege. Viele, nicht alle, sind als separate highways neben der Straße erfasst.
Immer dann, wenn sie separat erfasst worden sind, sollte man die eigentliche Straße mit bicycle=use_sidepath taggen. Nur so werden Navigationssysteme Fahrradfahrer von der Straße und auf den Radweg holen.
Als begeisterter Rennradfahrer habe ich so meine Meinung zum Thema Radwege. Die behalte ich mal für mich ;-) Zum Thema: Das klingt für mich jetzt arg doppelt gemoppelt: Wenn ein Router gesagt bekommt das möglichst über Radwege geführt werden soll so vergibt er einen Bonus bei den Routenkosten . Da die Weglänge sich nur marginal unterscheidet wenn der Radweg neben der Straße liegt müsste in der Regel die Route über den Radweg gehen. Soweit die Theorie ,jetzt die Praxis: http://openrouteservice.org/ Detmold Pinneichen nach Lage. Routing für Fahrrad , Option "sicherster Weg" -> Die Strecke führt über den Radweg neben der Lageschen Straße. Da stellt sich mit die Frage warum die Straße zusätzlich einen Malus bekommen soll? gruß Martin
Hola, On Mon, Jul 21, 2014 at 12:32:54PM +0200, Martin Krüger wrote:
Als begeisterter Rennradfahrer habe ich so meine Meinung zum Thema Radwege. Die behalte ich mal für mich ;-)
Gut das wir bei OSM keine inhaltliche Diskussion führen müssen :) Defakto ist es so das es benutzungspflichtige und nicht benutzungspflichte Radwege gibt. Und das sollten wir erfassen. Ich finde das unglücklich das das aufgrund des routings auf der betroffenen Straße passieren muss aber so what.
Zum Thema: Das klingt für mich jetzt arg doppelt gemoppelt: Wenn ein Router gesagt bekommt das möglichst über Radwege geführt werden soll so vergibt er einen Bonus bei den Routenkosten . Da die Weglänge sich nur marginal unterscheidet wenn der Radweg neben der Straße liegt müsste in der Regel die Route über den Radweg gehen.
Soweit die Theorie ,jetzt die Praxis: http://openrouteservice.org/ Detmold Pinneichen nach Lage. Routing für Fahrrad , Option "sicherster Weg" -> Die Strecke führt über den Radweg neben der Lageschen Straße.
Da stellt sich mit die Frage warum die Straße zusätzlich einen Malus bekommen soll?
Ob Bonus/Malus funktionieren haengt ganz massiv von der höhe des Eingriffs ab d.h. wie stark wirken dich sich aus. Ein Benutzungspflichter Radweg sollte deutlich höher bevorzugt werden als ein nicht Benutzungspflichtiger. In GT/RhWd sind die Benutzungspflichte typischerweise eher im Aussenbereich zu finden und dort führen die teilweise auch mal ein wenig weiter von der Straße weg - D.h. ein bonus für den Radweg und ein Malus für die Straße ist doppeltgemoppelt - Aber das hält besser wie der Volksmund ja sagt. Routingengines zu bauen die vernuenftige Ergebnisse liefern, die die in etwa auf höhe eines Einwohners entsprechen ist fast unmöglich. Je detailreicher die attributierung desto näher könnte man an das Ergebniss kommen. Ich habe z.b. erst jetzt systematisch angefangen auch surface= zu erfassen nachdem klargeworden ist das einige router das mit in die Streckenführung mit einbinden. Flo -- Florian Lohoff f@zz.de
Wer sich für das Fahrradtagging interessiert, findet hier eine sehr brauchbare Karte. Stellt auch use_sidepath dar: http://mijndev.openstreetmap.nl/~ligfietser/fiets/index.html
Hi, On Fri, Aug 01, 2014 at 07:16:52PM +0200, chattiewoman wrote:
Wer sich für das Fahrradtagging interessiert, findet hier eine sehr brauchbare Karte. Stellt auch use_sidepath dar: http://mijndev.openstreetmap.nl/~ligfietser/fiets/index.html
Ich wollte am Freitag wohl mal hier mitradeln - Jetzt wo ich mehr Rad fahre kommen einem ja schon die ein oder anderen Sachen wieder unter - vielleicht gibts da ja noch ein paar interessierte die nur einen Einstieg zu OSM suchen. Flo -- Florian Lohoff f@zz.de
participants (5)
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chattiewoman -
Florian Lohoff -
Kurt Gramlich -
Martin Krüger -
Peter Czaja