Moin nochmal, ich wollte euch noch erzählen, dass ich dienstlich derzeit an einem kleinen Projekt auf Basis von OSM-Daten arbeite. Als ich vor 3 Wochen ein neues Thema für eine Praktikantin brauchte, fiel mir ein Vortrag von Pascal Neiss wieder ein, den ich auf der FOSSGIS gehört hatte: http://www.fossgis.de/konferenz/2012/programm/events/377.de.html http://neis-one.org/2010/08/etwas-osm-fur-die-feuerwehr/ Ausgehend vom Standort einer Wache wird mit Routing ermittelt, wie weit man in einer vorgegebenen Zeit in verschiedene Richtungen fahren kann. Die Endpunkte der ermittelten Strecken werden zu einer Fläche um den Standort der Wache verbunden. Durch die gleichzeitige Darstellung der Flächen um alle Wachen kann dann z.B. ermittelt werden, welche Gebiete schlecht erreicht werden können. Die Umsetzung dieses Themas habe ich der Praktikantin dann für ihre 2. Woche gegeben. Die Praktikantin hatte leider kaum Vorkenntnisse, so dass ich fast alles allein gemacht habe. OpenLayers gehört nicht zu unserer Infrastruktur und KML kann unser Client nicht darstellen, nur WMS. Da in unserem Verbandsgebiet (Lippe, Herford, Minden-Lübbecke) auch so ca. 300 Standorte (Feuerwehr, Polizei, Rettung) liegen, habe ich die KML-Dateien, die der Service der Uni Heidelberg liefert, in eine PostGIS-Datenbank importiert. Der darauf basierende WMS (Kartendienst) wurde wegen der überlappenden Bereich schnell unübersichtlich. Daher habe ich noch einen WFS (Geometriedienst) zum Suchen und Hervorheben einzelner Bereich darauf gesetzt. Diese Karte wird ein Hilfsmittel zur Planung von Wachen-Standorten. Ziel der Planungen ist es, dass 95% der Gebäude innerhalb einer vorgegebenen Hilfsfrist erreicht werden sollen. Die Hilfsfrist setzt sich zusammen aus 3 Abschnitten: - Gesprächs- und Dispositionszeit - Ausrückzeit - Anfahrtzeit http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfsfrist Die Anfahrtzeit ist der variable Anteil, der in dieser Karte dargestellt wird. Die Hilfsfrist in Nordrhein-Westfalen beträgt 8 Minuten, in ländlichen Bereichen 12 Minuten. Abzüglich der 4 Minuten für die anderen Anteile bleiben die dargestellten 4 bis 8 Minuten für die Anfahrtzeit. Während das Routing komplett auf OSM basiert war die Ermittlung der Wachen-Standorte aus OSM leider unvollständig. Von der Kreis-Leitstelle Lippe habe ich eine Koordinaten-Liste bekommen und die Standorte ergänzt. Für einige Gemeinden habe ich mir noch Adressen aus dem Internet gesucht und erst mal in meine DB eingetragen. Es klaffen aber noch Lücken, z.B. Vlotho. Die Karte ist noch im Aufbau und wird daher zunächst nur im internen Netz angezeigt, noch nicht im Internet. Wenn sie fertig ist, werde ich das hier noch mal verlinken. Es sei denn, man entscheidet, das nicht zu veröffentlichen um keine Panik zu schüren ;-) Nein im Ernst, für Lippe sieht das Ergebnis schon flächendeckend gut aus. Nur die Leute in Großenmarpe sollten ihre Versicherungsverträge mal überprüfen. Ich überlege noch, ob ich eine Unterscheidung treffen sollte zwischen ständig besetzten "Wachen" und "Feuerwehrgerätehäusern" der Freiwilligen Feuerwehr. Ich könnte mir vorstellen, dass dort die "Ausrückzeit" höher ist, weil die Leute erst von zuhause oder von der Arbeitsstelle kommen müssen. Ich stelle eigentlich nur die "Anfahrtzeit" dar, aber beides zusammen ergibt die "Hilfsfrist". Dies als Beispiel, wozu man OSM-Daten alles verwenden kann. -- Frank
participants (1)
-
Frank