Fußwege taggen ?

Andreas S. (web) planetarium.as at web.de
Mo Dez 27 22:58:19 CET 2010


Hallo Peter,
na, das nenne ich eine Antwort. ;-)
Beim Stichwort Blindennavigation klingelt's irgendwo. Da gab es schon 
mal eine Mail (11.08.2010 21:59).
Und Deine Vorstellung beinhaltete das ja auch.

Das Wichtigste zuerst. Nein - keine Sorge. Ich lösche nichts, es ist ja 
nichts falsch.
Du bist viel länger dabei als ich und somit wohl der Erfahrenere.
Außerdem hat alles was jemand macht immer einen Grund.
Bei der Blinden-Navigation stellen sich ganz andere Fragen als lediglich 
die Darstellung.

Ich werde mal schauen, wie sich das mit den Fußwegen weiterentwickelt.
Bei Radwegen stelle ich mir auch manchmal Fragen, wie die Daten beim 
Routing interpretiert werden.
(Rechtsfahrgebot etc.)
Taggen - Rendern - Routing : Jeweils eine Welt für sich.

Weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deinem Projekt.

Viele Grüße
Andreas





Am 27.12.2010 15:34, schrieb Peter Wendorff:
> Hallo Andreas
> Vorweg: Ich bin dieser User namens jongleur1983 ;)
>
> Am 27.12.2010 01:24, schrieb Andreas S. (web):
>> Hallo OSM-ler,
>> Im Bereich der Paderborner Südstadt wimmelt es momentan von 
>> Fehlereinträgen bei keepright.
> ...was nicht heißt, dass das Fehler sind. :P
>> Ein User namens jongleur1983 zeichnete im Sommer Fußwege teils ohne 
>> Verbindungein und benennt sie auch namentlich.
>> Bei Radwegen habe ich das auch mal gemacht; das sieht aber in der 
>> Karte nicht gut aus.
> Wir taggen nicht für den Renderer - ich weiß, das ist ein Mantra, das 
> auch missbraucht wird, ich werde mich aber gleich näher erklären.
>>
>> Ist jongleur1983 in der OWL-Liste ?
> Ja :P
>> Gibt es Regeln, wann Fußwege neben Straßen eingezeichnet werden bzw. 
>> sollen ?
> Was sind in der OSM Regeln? Es gibt Vereinbarungen, und es gibt 
> Schwachstellen dieser Vereinbarungen; und es gibt alternative 
> Möglichkeiten...
>
> Wie bin ich dazu gekommen, Fußwege einzutragen, und dann auch noch als 
> eigene Wege?
>
> Ich habe, beginnend im April, meine Bachelorarbeit zum Thema 
> Blindennavigation auf OSM-Basis geschrieben.
> Dabei stellte sich die Frage, wie Fußwege vollständig erfasst und für 
> das Routing tauglich gemacht werden könnten.
>
> Fußwege, die nicht entlang von Straßen verlaufen, sind kein Problem - 
> die wurden auch vorher schon in der OSM erfasst.
> Was aber ist mit Bürgersteigen?
>
> Hier gibt es im Prinzip zwei grundsätzliche Überlegungen:
> 1) Man setze an die Straße ein Attribut, dass links ein Fußweg 
> existiert (z.B. footway:left = yes). Sollen dann aber weitere 
> Eigenschaften für diesen Fußweg gelten, dann wird das schon 
> komplizierter (footway:left:surface = paving_stones:30, 
> footway:left:width=1.20, .....)
> 2) Man modelliert den Bürgersteig eben explizit als eigenen OSM-way - 
> und genau das hab ich gemacht. Aber: Ich habe diesen Bürgersteigen 
> zusätzlich sidewalk=yes mitgegeben (ich hoffe jedenfalls, dass ich das 
> konsistent gemacht habe).
>
> Das Problem mit den vielen vielen Tags fällt dadurch weg.
> Renderer könnten (müssen aber nicht und tun es bisher leider nicht; 
> ich hab das bisher aber auch nicht weiter beworben) auf diese Weise 
> Bürgersteige in den üblichen Zoomstufen ignorieren.
>
> Ein weiterer, und zwar besonders gewichtiger Grund, der mich dazu 
> bewogen hat, Bürgersteige explizit einzutragen, sind Querungsstellen.
>
> Eine Querungsstelle (z.B. ein Zebrastreifen) wird bisher eingetragen 
> als ein Punkt auf der Straße, der als highway=crossing; 
> crossing_ref=zebra; crossing=uncontrolled ausgezeichnet wird.
> Möchte man nun aber auch Rollstuhlfahrer und Blinde berücksichtigen, 
> werden vor allem zwei Informationen notwendig: Wie hoch ist der 
> Bordstein (keine Kante ist für Rollis toll, aber für Blinde 
> gefährlich), und gibt es taktile Bodenindikatoren (diese weißen, 
> geriffelten Steine, die an Bushaltestellen und eben Querungsstellen 
> gepflastert werden).
>
> Wichtig ist dabei aber vor allem auch, auf welcher Seite das zutrifft.
> Eine Nullabsenkung ohne taktile Bodenindikatoren am Beginn der Querung 
> ist für Blinde gefährlich, weil nicht zu ertasten ist, wo die Straße 
> anfängt.
> Am Ende der Querung dagegen ist das nicht so ein großes Problem - hier 
> ist man höchstens der MEINUNG, nicht in Sicherheit zu sein, obwohl man 
> es ist, aber nicht gefährlicherweise andersherum.
>
> Dies lässt sich nun kaum noch in Variante 1, also mit Attributen an 
> der Straße modellieren; deshalb hab ich mich für explizite Fußwege 
> entschieden, aber eben zur Unterscheidung noch sidewalk=yes drangehängt.
>> http://keepright.ipax.at/report_map.php?db=osm_EU&zoom=17&lat=51.71159&lon=8.76523&layers=B00T&ch=0%2C30%2C40%2C50%2C60%2C70%2C90%2C100%2C110%2C120%2C130%2C150%2C160%2C180%2C191%2C192%2C193%2C194%2C195%2C196%2C197%2C198%2C201%2C202%2C203%2C204%2C205%2C206%2C207%2C208%2C210%2C220%2C231%2C232%2C270%2C281%2C282%2C283%2C284%2C291%2C292%2C293%2C311%2C312%2C313%2C350&show_ign=1&show_tmpign=1 
>>
> Wenn Du diese Fehler "korrigieren" willst, darfst du das tun.
> Bisher habe ich die Fußwege eben bewusst unvollständig gelassen. Das 
> ist IMHO nicht falsch, sondern eben nur nicht vollständig.
>
> Der "Fehler", den keepright da zeigt, ist außerdem definitiv keiner, 
> denn die Wege sind ja tatsächlich so dicht aneinander.
>
> Gruß
> Peter
>
> P.S.: Kommst Du aus Paderborn?
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