Bürgersteig-Inseln
Hartmut Holzgraefe
hartmut.holzgraefe at gmail.com
Fr Mär 20 09:43:15 CET 2015
On 03/19/2015 09:59 PM, Peter Wendorff wrote:
> da du mich hier sogar direkt ansprichst...
> In meiner Bachelorarbeit hab ich mir dazu ja auch schon Gedanken gemacht.
> Das Problem beim Bürgersteig-Mapping ist das Dilemma zwischen einfachem
> Mappen und einfachem Routing. Beides geht kaum.
>
> Was ich damals noch nicht vollständig betrachtet habe, war die Variante,
> Bürgersteige als lanes zu taggen, unter anderem, weil Lanes-Tagging
> damals noch recht neu waren.
>
> Ich bin letztlich für mich zu dem Schluss gekommen, dass für das Routing
> ideal getrennt gemappte footway-ways wären.
>
> Um den Straßenseitenwechsel für den Router möglich zu machen gibt es
> mehrere Möglichkeiten.
>
> Möglichkeit 1: Per Relation, das ist aber gruselig zu warten und kaum
> sichtbar und fällt dadurch für mich raus.
ACK ... deshalb meine naive Vermutung dass ein
"highway=footway; sidewalk=yes"
eine Relation mit einem parallel verlaufenden highway=... implizieren
könnte. Ist dann zwar eher Wartbar aber noch komplizierter auszuwerten ...
Was ich heute mal ausprobieren werde ist wie aktuelle Renderer damit
umgehen, wenn sidewalk=yes dazu führt dass ein Fußweg nicht mehr
separat gerendert wird dann würde das zumindest in den Standard Tiles
weniger unübersichtlich. Dort ist ja nicht zu erkennen ob der Fußweg
neben der Straße nur durch einen Bordstein oder durch andere Maßnahmen
getrennt ist ...
Würde aber wiederum zu seltsamen Render-Ergebnissen führen wenn der
Bürgersteig nur zeitweise von der Straße wegschwenkt, dort würde dann
nur das verschwenkte Stück gerendert und hätte dann erstmal an den
Enden keine Verbindung zur Fahrbahn sondern nur zum nicht sichtbaren
straßenbegleitenden Bürgersteig ...
Das Wiki geht ein bischen auf die Problematik ein, kommt aber auch zu
keiner wirklichen Lösung:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Sidewalks#How_to_map
> Möglichkeit 2: alle möglichen Übergänge explizit eintragen - das sind ja
> aber theoretisch unendlich viele, also fällt das auch weg.
ACK ... zumindest solange wir Straße und Bürgersteig nicht als Fläche
erfassen ;)
> Möglichkeit 3: "sinnvoll zu routende" Überwege explizit eintragen. Das
> sind für mich
[...]
> Nach dieser Heuristik fällt genau ein Fall weg, bei dem Routing nicht
> optimal funktioniert: Wenn jemand von auf der linken Straßenseite
> startend auf der gleichen Straße an einer anderen Stelle die Gegenseite
> erreichen will, führt das beim Router zu einem "unnötigen" Umweg. Wer
> dann einen Router braucht, ist aber IMHO selbst Schuld und soll weiter
> laufen ;)
Für tatsächliches Routing wäre das tatsächlich ein Fall in dem statt
dessen direkt ein Merkbefreiungsformular angezeigt werden sollte.
Für automatische Entfernungsauswertungen zB. könnte ich mir aber
zumindest theoretisch auch Fälle vorstellen wo die dadurch entstehenden
künstlichen Verlängerungen Auswertungen verfälscht werden.
Aber wie gesagt: sehr theoretisch
> Trotzdem ist natürlich die Voraussetzungen, dass alle Wege sauber
> verbunden sind, insbesondere auch Bürgersteige mit den angrenzenden
> Straßen, wenn sie enden etc.
Mir graust halt vor der Menge an zusätzlichen Wegen und dem dadurch
entstehenden "visuellem Chaos" im Editor. Solange es nur, wie in meinem
ursprünglichen Beispiel, um einen Bürgersteig rund um eine residential
Pazelle geht (die klassische Wohngebiets-Situation) bekommt man das
wohl noch sauber hin: ein footway-Ring rund um den Block, an Kreuzungen
und Einmündungen explizite Kreuzungswege dazu, fertig.
"Lustiger" wird es wenn auch noch Radstreifen dazukommen. Deshalb kann
ich mich mit lanes und sidewalk=... direkt an der Straße selbt eher
anfreunden.
Horror wird es bei mir vor der Haustür (Bielefeld Stapenhorststraße
ca. von der Weststraße bis zum Bürgerpark)
* Straße mit zwei Lanes
* Radstreifen im Prinzip auf der Fahrbahn
* an Bushaltestellen aber auf den Bürgersteig verschwenkt
("Was kann da schon schiefgehn? [tm]" ... wenn kein Bus
da ist kann man auch auf der Fahrbahn bleiben, wenn da
aber ein Bus steht ist zwischen Bus und Bürgersteig
durchradeln so ziemlich das dümmste was man machen kann)
* ab und zu Verkehrsinseln als Querungshilfe
* an einer Stelle schwenkt der Bürgersteig deutlich von der
Straße weg um einen größeren Baum zu umrunden ...
* teilweise gibt es Parkplätze auf den breiten Abschnitten
des Bürgersteigs, bis hin zu aufgemalten Boxen für nur
einen einzigen PKW
* teilweise auch "richtige" Parkstreifen zwischen Fahrbahn
und Bürgersteig/Bordsteinkante
Wenn man dann noch Bordstein-Absenkungen, Tactile Paving
(gibt es auf diesem Abschnitt leider, oder in diesem Zusammenhang
"zum Glück" noch nicht), dann wird das eine sehr feinteilige
Stückelei ... an die ich mich jetzt schon seit Jahren nicht
richtig rantraue ...
--
hartmut
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