Kreatives Routing an Kreuzungen

Uwe Steinmann uwe at steinmann.cx
Mo Jun 7 14:33:49 CEST 2021


Am Mon, Jun 07, 2021 at 12:03:03PM +0200 schrieb Florian Lohoff:
> 
> Hi Uwe,
> 
> On Mon, Jun 07, 2021 at 10:37:04AM +0200, Uwe Steinmann wrote:
> > Hallo,
> > 
> > ich bin wiederholt beim Ermitteln einer Route mit dem Fahrrad auf
> > ein sehr kreative Strecke gestoßen, die vermutlich bei vielen
> > Kreuzungen in dieser Art auftritt. Im Anhang ist ein Bild und
> > hier der passende Link dazu:
> > 
> > http://map.project-osrm.org/?z=18&center=51.705543%2C8.770427&loc=51.705718%2C8.770856&loc=51.705355%2C8.770003&hl=en&alt=0&srv=1
> > 
> > Der Weg direkt über den Pohlweg ist auch für Fahrräder erlaubt und
> > soweit ich das sehe, korrekt getaggt. Kann es sein, dass der Router
> > den Weg über die Fahrbahn des Südrings als schnellere Alternative
> > betrachtet, weil die Fußgängerampeln am Pohlweg zusätzliche Wartezeit
> > verursachen? Wäre hier eine turn restriction vom Fuß/Radweg über den
> > Südring auf die Fahrbahn des Südrings notwendig, um das 'rechts
> > Abbiegen' explizit zu verhindern?
> > 
> > Auch die anderen Kreuzungen des Südrings finden mitunter haarsträubende
> > Wege, da müsste ich aber erstmal schauen, ob die Wege links und rechts
> > der Straße durchgängig für Fahrradfahrer erlaubt sind.
> 
> Also - Die Turn restriction halte ich für völlig falsch da sie
> a) nicht wirklich existiert und b) ja der Weg völlig legal wäre.
Hätte mich auch starke Überwindung gekostet, das Routing so zurecht
zu biegen.

> 
> Puh - Ich habs mal gerade geladen - ich sehe da so diverses was
> problematisch sein könnte.
> 
> - barrier=kerb (auch mit dem lowered)
>   barrier=* ist immer eine
>   Barriere und zumeist für das zu unpassierbarkeit - Das mit dem
>   kerb=lowered ist so ein euphemismus die Barrier zu entschärfen,
>   das ist aber bei OSRM erst vor kurzem hinzugefügt worden, evtl
>   aber nur im Car profile, müsste ich mal nachsehen. Ich
>   würde das barrier=kerb entfernen und NUR ein kerb=lowered da drauf
>   packen. Es ist defakto keine barrier und ich weiss nicht welche
>   routing engines das als nicht durchlässig bewerten. Könnte
>   jederzeit mehr kaputt gehen.
Habe die Barrier mal entfernt, zumal an keinem anderen Knoten der
Kreuzung ein barrier=* gesetzt war. Auf der anderen Seite des
Südrings wird man geradeaus über die Ampel geschickt. Spricht also
vieles dafür, dass hier (mal wieder) recht hast.

> - highway=traffic_lights
>   Auf einem Kreuzungsknoten ist zusätzlich
>   zu dem crossing=traffic_lights ein highway=traffic_lights. In
>   OSRM hat highway=traffic_lights ein penalty von mehreren Sekunden.
>   Deshalb ist diese Strecke definitiv schlechter. Auf den Knotenpunkten
>   von Radwegen und Fahrbahn sollte IMHO nur der
>   highway=crossing/crossing=traffic_lights sein 
>   Siehe auch meinen Thread im Forum. Es gibt mapper die gerade alles
>   an highway=crossing/crossing=traffic_lights umtaggen auf
>   highway=traffic_lights. Das führt mind. in OSRM zu einer großen
>   penalty.
> 
>   Ich würde das hier immer getrennt mappen. Auf die Haltelinie für die
>   KFZ das highway=traffic_lights (ggfs mit direction) und auf die
>   Kreuzungen zwischen Rad-/Fußweg und Fahrbahn das
>   highway=crossing/crossing=traffic_lights
Hört sich auch für mich schlüssig an, wobei man durchaus argumentieren
könnte, dass der Fußgänger auch eine Ampel hat, die ihn ausbremsen kann.
Das packe ich jetzt erstmal nicht an. Für das Routing sollte es in 
diesem konkreten Fall auch keine Rolle spielen, weil der 'kreative' Weg
über die Fahrbahn auch ein highway=traffic_lights beinhaltet und folglich die
gleich penalty erfährt. Ich stelle aber gerade fest, dass an den anderen
Kreuzungen des Südrings (z.B. mit der Warburger Str.) die
highway=traffic_lights nicht konsequent gesetzt wurden, was zumindest
uneinheitlich ist. Dort findet man dann auch wieder die barrier=kerb
und ein noch viel katastrophaleres Routing. Das räume ich mal behutsam
auf.

> - Dann finde ich da ein ziemliches durcheinander mit
>   path/footway/cycleway und foot/bicycle=yes/designated. Für mich
>   ist das zu uneindeutig wie das gehört.
>   Dinge wie
> 
>   highway=path
>   foot=designated
>   footway=crosssing
> 
>   Keine Ahnung wie schön das für Radfahrer ist. Path beinhaltet
>   Radfahrer aber ich halte das tagging für kaputt. Es ist ja auch
>   designated für Radfahrer.
Davon lasse ich erstmal Finger. Aber du hast natürlich recht, schön ist
der aktuelle Zustand nicht.

> Ansonsten würde ich da noch diverse oneway=no/yes verteilen. Die
> kreuzenden Wege sind ja "oneway=no" (Mache ich bei Radwegen immer
> explizit) und die Straßenbegleitenden Radwege werden (Wenn Beidseitig
> ausgelegt) ja oneway=yes sein. Da muss man dann genau aufpassen rund um
> die Kreuzungen das man die kleinen Schnipsel die die Nord/Süd und die
> Ost/West Wege nicht aus versehen auch als oneway=yes tagged. Dann kommen
> GANZ krude Dinger bei raus.
Ich könnte aktuell nicht abschließend beurteilen, wo ein oneway=yes
richtig ist und wo nicht, obwohl ich die Strecken gelegentlich fahre.

> Ich hab das jetzt nicht "aufgeräumt" sondern alles so gelassen. Klar ist
> das das routing aufgrund von "kaputten" Daten ist.
> 
> Soll ich, Soll ich?
Wenn du möchtest. Ich schaue mir jetzt nochmal die Kreuzung
Südring/Warbuger Str. an.

  Uwe


-- 
  MMK GmbH, Fleyer Str. 196, 58097 Hagen
  Uwe.Steinmann at mmk-hagen.de
  Tel: 02331 840446    Fax: 02331 843920


Mehr Informationen über die Mailingliste OSM