Fußwege taggen ?

Peter Wendorff wendorff at uni-paderborn.de
Mi Dez 29 17:33:04 CET 2010


Am 29.12.2010 16:17, schrieb Matthias Versen:
> Robert S. wrote:
>
>>
>>     Bei Deinen falschen Fußgängerwegen, die üblerweise auch noch das
>>     gleiche Tagging haben wie normale Fußgängerwege ist dies aber laut
>>     den Daten nicht möglich und somit sind Deine Daten falsch.
>>
>>
>> Bürgersteige sind Fußgängerwege, da ist nichts falsch!
>
> Bürgersteige sind keine baulich getrennte, unabhängige Fußgängerwege.
Die Definition baulicher Trennung ist hier nicht eindeutig: Du gehst von 
baulicher Trennung aus, wenn die für Autos relevant ist, Robert und ich 
argumentieren mit baulicher Trennung z.B. für Rollstuhlfahrer.

Ich gebe Dir recht: Deine Sichtweise ist die, die von einigen in der OSM 
angenommen wird, weil Bürgersteige fehlen.
Das macht sie aber nicht automatisch richtig.
Die Information, ob und wo ein Bürgersteig ist, fehlt nämlich weitgehend 
vollständig. Selten (nicht nie) werden Bürgersteige in Attributform 
gemapped, und noch seltener vollständiger beschrieben, als dass die 
reine Existenz festgestellt wird.
> Bürgersteige sind Teil der Straße und deshalb gobt es auch den extra 
> Begriff "Bürgersteig".
Die beiden Richtungsfahrbahnen einer Autobahn sind Teil der Autobahn, 
und deshalb gibt es den Extra Begriff der Richtungsfahrbahn. (vgl. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Richtungsfahrbahn#Fahrbahn)
Analoges Problem, aber deiner Meinung nach mehr Berechtigung, getrennt 
zu mappen?
>> Jeder Baum hat eine gewisse Signifikanz. Und die Möglichkeiten von
>> Routinganweisungen wie "Hinter der Baumgruppe links." ist auch nicht zu
>> verachten.
> Die meisten Bäume in der Stadt oder ein einzelner Baum in einem Wald 
> sind normalerweise absolut nicht signifikant.
...es sei denn, ich bin ein Hund, möchte eine Karte der 
Innenstadtbegrünung haben, interessiere mich für mögliche Biotope für 
Tiere und so weiter und so fort.

Auch, wenn das hier übers Thema hinausschießt: den Begriff "Absolute 
Signifikanz" würde ich sogar insgesamt in Zweifel ziehen.
>> Und ob ein Baum eine Landmarke ist, sieht man daran, ober in
>> landuse=farmland oder in landuse=residential steht.
>
> Wenn ich Mikromapping wie manche betreibe, dann steht der einzelne 
> Baum am Rand eines Feldes und ist nicht innerhalb eines landuse Tags.
> Wie gesagt, es geht nicht darum das solche nicht signifikanten Bäume 
> insbesondere in der Stadt getaggt werden sondern das die ignoranten 
> Mapper einfach einen vorhandenen Tag der etwas bestimmtes aussagt 
> nutzlos machen und die auf Arbeit von vielen Mappern quasi spucken.
Die Diskussion möchte ich hier nicht wieder aufwärmen, ich bitte darum, 
beim Thema zu bleiben.
highway=footway ist meines Wissens nirgendwo und niemals als 
"signifikante Fußwege" definiert worden, die Unterteilung/Unterordnung 
als Bürgersteig nehme ich mit dem Zusatzattribut sidewalk=yes vor.
> [...]

> Wo, ich wiederhole WO habe ich geschrieben das man solche 
> Informationen nicht in OSM einbringen kann/soll ?
nirgendwo, aber du schlägst weder eine Alternative vor, noch gehst du 
auf meine vorhandene Unterscheidung ein.
> Es geht darum das man ein vorhandenes Tag benutzt um etwas anderes 
> auszudrücken und nicht mehr.
Ich drücke nichts anderes aus, als was definiert ist.
Ich beschreibe einen Fußweg.
Dass Du bisher nicht an Bürgersteige gedacht hast, ist eine andere Sache.
Damit du deinen Horizont entsprechend erweitern kannst, informiere ich 
dich über sidewalk=yes darüber, dass es ein Bürgersteig ist.
> Die ursprünglichen Daten gund die Arbeit derer die diese aufgenommen 
> haben gehen dabei teilweise verloren.
Wann, wo und wieso?
Wer wirklich (!) bewusst (!) Bürgersteige NICHT als Fußwege betrachten 
möchte - ich kenne keine Anwendung, die davon tatsächlich nicht 
profitieren würde, abgesehen von Laufzeitproblemen durch schwache 
Rechenkapazität - kann Bürgersteige nach meinem Modell ausschließen 
durch einfache Berücksichtigung des Zusatztags sidewalk=yes.
> Extrem ausgedrückt hbedeutet das man auf die Gemeinschaft und die 
> Arbeit von anderen Mappern spuckt.
Das bedeutet es nicht.
Ich antworte bereitwillig auf Fragen - und zwar jede Fragen, die mich 
erreichen.
Ich biete eine Möglichkeit, möglichen Problemen (die mir bis heute aber 
nicht bekannt sind - du kritisierst, ohne Gründe zu nennen) zu begegnen, 
und ich begründe, WARUM meine Vorgehensweise einen Mehrwert hat.
>> >Sonst wäre auch die Modellierung von Autobahnen in getrennten
>>     Fahrspuren nicht gerechtfertigt - mit analoger Begründung.
>>
>>     Getrennte Fahrspuren werden nur getaggt wenn es eine bauliche
>>     Trennung gibt die Du im Falle von Autobahnen sogar als Fußgänger
>>     überklettern musst.
>>
>>
>> Bordsteine sind auch bauliche Trennungen, die z.B. von Rolstuhlfahrern
>> kaum überwunden werden können.
>
> Von Fußgängern können Bordsteine (footway....) ohne Probleme mit 
> normalen Lauftempo und ohne beschädigung der Kleidung oder des 
> Schuhwerkes überwunden werden.
> Selbst Rollstuhlfahrer haben bei abgesenkten Bordsteinen 
> (Hauseinfahrten) keine größeren Probleme.
Da muss ich dich korrigieren, das ist für einen Großen Teil der 
Rollstuhlfahrer falsch.
Du gehst von den wenigen Rollstuhlfahrern aus, die Du auf der Straße 
siehst - was all die ausschließt, die nicht auf die Straße gehen, weil 
sie immer wieder auch an abgesenkten Bordsteinen scheitern.

Gruß
Peter

P.S.: Ich bin gerne bereit, Probleme anzugehen, die mit meinem Tagging 
einhergehen. ich habe aber wenig Lust, mich über immer gleiche Argumente 
auszulassen - gefühlt war das jetzt deine dritte oder vierte Mail ohne 
sachlichem Argument gegen explizite Bürgersteige. Dein einziges Argument 
ist die Ununterscheidbarkeit mit anderen Fußwegen, und dabei ignorierst 
du mein von mir mehrfach auch in dieser Diskussion genanntes Zusatztag.


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