[osm-owl] Fragen zu Kreuzungen

Florian Lohoff f at zz.de
Mi Dez 23 15:24:12 CET 2015


On Wed, Dec 23, 2015 at 03:08:34PM +0100, Benedikt V. wrote:
> Hallo,
> 
> ich habe einige Fragen zu dem mappen von Kreuzungen.
> 
> Ich werde als Beispiel die Kreuzung Herforder Str. - Beckhaus/Walter-Rathenau-Str.(W-R-Str.) nutzen.
> 
> Frage 1:
> Sollen Straßen, welche nicht baulich getrennt sind , aber an (nur) an
> der Kreuzung eine Insel für Ampel und Fußgänger habe, als ein oder
> zwei ways gemappt werden?  Beispiel: Die W-R-Str. der besagten
> Kreuzung.  Die W-R-Str. ist nicht baulich getrennt (wenn auch im
> Moment als zwei ways gemappt, was meiner Meinung nach falsch ist),
> aber eine kleine Insel in der Mitte hat.

Baulich getrennt kann ja auch ein durchgezogener Strich sein. Das 2
spurige Mappen ist ja der einfache weg klar zu machen das wenden
bzw kreuzen auf die andere Straßenseite nicht überall möglich ist.
Es gibt da mittlerweile auch tags für die aber nicht so verbreitet sind.
D.h. wenn eine durchgezogene Linie ist und die Straße einigermaßen breit
mache ich das auch so.

> Frage 2:
> Wie wird eine Kreuzung gemappt, bei welcher auf der einen Seite die Straße baulich getrennt, auf der anderen Seite aber nicht?
> Beispiel: Beckhausstr.:
> Diese ist nicht baulich getrennt, und auf dieser Seite der Kreuzung is auch keine Insel in der Mitte. Es sollte also eigentlich (was nicht ist) nur ein way da sein.
> Als Möglichkeiten sehe ich folgende: (Darstellung der E-Mail mit monospaced font erzeugt ein richtiges Bild)
>   |     / \
> -----  -----
>  / \   |   |
> -----  -----
> |   |  |   |
> 
> Ich würde das Erste bevorzugen, insbesondere weil das Zweite auch als Lösung für Frage 1 herhalten könnte.

Ich würde das 2te machen - Einfach aus ästethischen Gründen erstmal.
Rechtlich ist das ja tendentiell auch so das ein router einen wenn man
von Süden kommt an dem gemeinsamen Punkt sagen könnte. "Scharf links
abbiegen" D.h. zusätzlich zu dem mappen müsste man dann noch
Abbiegebeschränkungen hinterlegen die ja gar nicht existieren. Alleine
deshalb würde ich #2 nehmen um dieser Komplexität aus dem weg zu gehen.

> Frage 3:
> Wo sind higway:traffic_signals zu positionieren?
> Gängige Praxis scheint es zu sein, sie an die Node zu packen, an
> welcher sich die beiden Straßen treffen. M.M.n. ist da aber nicht die
> Darstellung der Wirklichkeit. Denn die Ampeln stehen ja nicht direkt
> auf der Kreuzung, sondern davor.

Entscheidend ist nicht wo die stehen sondern welche Kreuzung die regeln.
Die Router wie OSRM und ich meine auch Osmand rechnen für
Ampelkreuzungen ein malus für die Route. Dafür muss klar sein welche
Nodes man überfährt die eine Ampel besitzen. Wo der Mast steht ist
wenn überhaupt nur eine nette rendering Geschichte.

> Frage 4:
> Sollen Abbiegerspuren eher so früh wie möglich oder so spät wie möglich von dem way getrennt werden?

An dem Punkt wo sie wirklich abzweigt. Vorher sollte man eher mit
"lanes", "turn:lanes", "destination:lanes" arbeiten. (ggfs erweitert um
forward/backward) - Hier empfehle ich DRINGEND josm zu nehmen
und die entsprechenden lanes attribute mappaint styles. Anders
kann man das IMHO gar nicht sauber bearbeiten.

> Hier weiß ich eigentlich schon die Antwort, daiss das wiki
> (unteranderem) im lanes Eintrag sagt, dann trennen wenn baulich
> getrennt, also i.d.R. so spät wie möglich.

"It depends". Das ist erstmal richtig. Die frage ist - Wo entsteht zum
Beispiel bei den abbiegenden lanes die durchgezogene Linie die
das wechseln verbietet? Das ist dann ja schon rechtlich eine Bauliche
Trennung. Ich will nur sagen es gibt da kein Patentrezept - Ich finde
man muss da irgendwann einen Stil/Geschmack/Ästhetik entwickeln 
mit der man mapped.

> Nur wird das meistens einfach nicht so gemacht.

Historie - 2007 als ich angefangen habe hat über lanes noch keiner
nachgedacht. Und das es Navisoftware gibt die einen "Spurassistenten"
hat der das auch anzeigt (osmand z.b.) ist ja auch eine ziemlich neue
Entwicklung.

> Beispiel:

> Hier brauche ich ein anderes, und zwar habe ich mir den Adenauerplatz
> auch in Bielefeld ausgesucht, welcher m.M.n. in der Hinsicht eine
> komplette Überarbeitung braucht.  Speziell die Trennung von
> Artur-Ladebeck-Str/Adenauerplatz - Johannistal, sieht mir einfach
> falsch aus.

> Johannistal wird sofort getrennt, da aber durch die doch recht
> komplexe Kreuzung auch später noch Spurwechsel zu Johannistal möglich
> sind (und auch sein müssen), sind dann Verbindungen eingezeichnet.
> Ich würde das in diesem Beispiel eben so machen, dass Johannistal erst
> dort getrennt wird, wo sich tatsächlich auch der Asphalt trennt, und
> vorher lanes Attribute nutzen.

Also - das ganze Konstrukt habe ich 2007/8 das erste mal gemapped und
das ist halt auch so maximal kompliziert wie es werden kann. Es gibt
da bestimmt ohne mir die Daten angesehen zu haben an diversen stellen
optimierungspotential - Defakto gibt es da im moment keine
userbeschwerden das etwas nicht funktioniert also Skobbler und co.
so das ich das erstmal in ruhe lassen würde.

Am Ende wäre es schön wenn es für OSRM/Osmand etc Simulatoren geben
würde wo man halt start/endpunkt setzen kann und der einem dann zeigt
wo welche Ansage kommen würde bei einer simulierten Fahrt. Da würde
so mancher sein blaues Wunder erleben was er da so an Schrott mapped.

> Ich hoffe es gibt überhaupt Antworten auf diese Fragen, oder zumindest
> gut und gerne genutzte Vorgehensweisen.

Es gibt da kein Patentrezept ... Je nachdem wie gut man sich in den tags
auskennt gibt es millionen möglichkeiten.

Ich bin immer für minimalistische einfach Ansätze zu haben. Je einfacher
die Lösung desto unwahrscheinlicher ist es das es kaputt geht.

Flo
-- 
Florian Lohoff                                                 f at zz.de
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